Zeppeline & Schnelltriebwagen - Stromlinienikonen der 30 Jahre
Zeppeline & Schnelltriebwagen - Stromlinienikonen der 30iger Jahre
Joachim Frick |

Beim Geschichtstreff im Mai referierte Herr Jürgen Bleibler, Leiter der Zeppelinabteilung im Zeppelinmuseum über die Entwicklung der Schnelltriebwagen und Stromlinienikonen der 1930iger Jahre.
Ideen und Pläne zu aerodynamischer und stromlinienförmiger Bauweise von Fahr- und Fluggeräten gab es lange vor der Zeppelinära. Sie waren damals Synonym für Schnelligkeit, Kraft, Eleganz und technischer Zukunft. Bleibler erwähnte den bei Zeppelin arbeitenden österreichischer Ingenieur Paul Jaray. Dieser erwarb im Zuge der Entwicklung des Luftschiffbaus umfangreiche Kenntnisse zur stromlinienförmigen Gestaltung.
Seine Erkenntnisse beeinflussten die Luftfahrt, den Automobilbau und die Fahrradtechnik. Dies führte Franz Kruckenberg, Ingenieur bei Schütte-Lanz, zur Konstruktion seines Schienenzeppelins, des ersten strikt nach Stromlinien-Gesichtspunkten entwickelten Eisenbahnfahrzeugs mit einem spektakulären Propellerantrieb. Kruckenberg erreichte mit diesem Fahrzeug 1931 auf der Strecke Hamburg-Berlin Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Dieser Weltrekord hielt über 20 Jahre. Hugo Eckener nannte ihn „silberglänzender Fisch“. 1933 konstruierte er den „Fliegenden Hamburger“, der erste Schnelltriebwagen Deutschlands für den Hochgeschwindigkeitsverkehr, der in Windkanalversuchen entwickelt wurde und mit zwei Maybach Zwölfzylinder Dieselmotoren G0 5 mit jeweils 410 PS ausgerüstet, eine Geschwindigkeit von 160 km/h erreichte.
Die Entwicklung des Kruckenbergzuges steht exemplarisch für den Einfluss der Maybach Ingenieuerskunst auf die Mobilitätsgeschichte und den technischen Fortschritt im Schienenverkehr.
Martin Kohler bedankte sich bei Jürgen Bleibler für seinen hochinteressanten Vortrag und überreichte ein Präsent des Geschichtsvereins.
Bilder von Martin Kohler und Joachim Frick.